Text für Kreuz und Altar - ist in Arbeit
Die Orgel
Die erste Orgel stand in der 1847 abgerissenen Kirche; sie stammte aus dem Jahr 1601/02 und wurde 1826 von dem Orgelbauer Kuhlmann aus Gottsbüren bei Kassel durch ein neues Instrument ersetzt und um 1850 in das neue Kirchengebäude übernommen. Die nächste große Veränderung geschah in den Jahren 1974 bis 1977, als die Orgelbaufirma Hermann Hillebrand aus Altwarmbüchen das Instrument zu einer modernen Konzertorgel mit drei Manualen, Pedal und mechanischer Traktur umbaute. Nach der Renovierung der Kirche zwischen 2002 und 2005 war eine Überholung fällig. Der Orgelbaumeister Jörg Bente aus Helsinghausen reinigte und überarbeitete 2008/09 mit seinen Helfern das gesamte Orgelwerk, ersetzte alle verschlissenen Teile, und vor allem intonierte er die Orgel von Grund auf neu. Seitdem lässt sich Orgelmusik aller Epochen differenziert und klangvoll darstellen. Von den rund 2000 Pfeifen stammen noch etwa 600 aus der Orgel von 1826, der Prospekt im Barockstil ist sogar noch älter. Er wurde im Stil aus der Zeit des Einbaus in die Kirche farblich neu gefasst. Die Orgel hat daher durchaus historischen Charakter. Möge sie noch lange erklingen zur Freude der Gemeinde und zu Gottes Lob soli Deo gloria.
Eckart Wossidlo
Gebetsleuchter
Nach einer längeren Phase mit Vorüberlegungen, Plänen und Versuchen, einen Ort der persönlichen Andacht in der Kirche zu schaffen, passte im Jahr 2006 alles zusammen: Der Kirchenvorstand wünschte einen Gebetsleuchter, durch persönliche Kontakte fand sich ein Künstler - Christoph Schomerus aus Hannover -, und ein Gemeindemitglied stand als Mäzen Pate. Während des Pfingstgottesdienstes 2006 wurde der aus gebrauchten Eisenteilen gefertigte Leuchter in der Kirche aufgestellt. Die Gemeinde nimmt den Leuchter in fast jedem Sonntagsgottesdienst wahr, wenn bei der Fürbitte für die Verstorbenen jeweils eine Kerze zum Gedenken angezündet wird. Aber der Leuchter will mehr sein, nämlich ein Ort der persönlichen Andacht, bei der auch eine Kerze angesteckt werden darf. Für die Andacht und Meditation bietet sich der Leuchter als lebendiges Gegenüber an. Oberhalb eines handwerklich einfach gestalteten Ständers fällt zuerst der große türkisfarbene Glasstein ins Auge, der in eine Dornenkrone eingebettet ist. Während der Glasstein, der im Rahmen des schwarzen Eisens besonders hell leuchtet, an Licht und Lebendigkeit erinnert, wecken die Dornen Gedanken an Moses brennenden Dornbusch und Jesu Marterkrone, als solle gesagt werden: Leben und Tod gehören in Gottes Hand zusammen. Diesen Kern umwölben zwölf spitz zulaufende Eisenstäbe, die zusammen eine oben offene Kugel bilden. Man fühlt sich an die Weltkugel erinnert, die alles Geschehen umfasst. Aus dem oberen Ende des Fußes und neben jedem der 36 Kerzenträger sprießen Blätter. Ihre aufstrebende Form und die rostrote Färbung erinnern an die Feuerzungen, die am Pfingstfest auf den Häuptern der Jünger erschienen (Apostelgeschichte 2.3). So verweist der Leuchter auf das Wirken des Heiligen Geistes. Er vereinigt die Aufgabe des Totengedenkens mit Zeichen des Wachstums, des Aufbruchs, der Hoffnung, des Lebens. Die häufig brennenden Kerzen in der tagsüber geöffneten Kirche zeigen, dass der Leuchter manchen Besuchern als Ort dient, an dem sie nachdenken, beten, bitten, danken können. Der Wunsch des Kirchenvorstandes, eine Stätte persönlicher Andacht zu schaffen, hat sich erfüllt.
Eckart Wossidlo